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Welcome to Ethiopia

Bilder unserer Reise nach Äthiopien

Am 28. November 2008 konnten wir unsere Tochter Samira in Athiopien abholen. Es war eine Reise voller Emotionen und Eindrücke. Hier unser Tagebuch wo ihr die Woche sozusagen mit uns erleben könnt!

Friday on the way

Endlich war es soweit! Um 17.15 fuhren wir mit unserem Auto los Richtung ZH Flughafen, da wir 2 Stunden vorher einchecken mussten. Alle Vorbereitungen waren getroffen, für die „Büsis“ und Fische war gesorgt und beladen mit einem Packet Hilfsgüter für das Kinderheim Kids Care und einem Koffer für uns und Samira ging es los. Beim Einchecken gab es ein kleineres Problem, Samira war bereits schon für den Hinflug gebucht! Schön wär’s gewesen wir hätten sie schon bei uns. Aber das kleine Problem wurde schnell behoben. Die Wartezeit bis zu unserem Abflug mit der Lufthansa um 20.45 verlief zum Glück kurzweilig. Pünktlich starteten wir und flogen ca. 45 Min. von Zürich nach Frankfurt wo wir umsteigen mussten. Wir hatten gerade mal 50 Minuten Zeit um in den nächsten Flieger zu steigen. Zum Glück mussten wir uns nicht um unser Fluggepäck kümmern, denn Frankfurt ist der grösste Flughafen Europas und wir mussten von einem Ende ans andere laufen! Neue Ticket beziehen, Check in und um 22.40 ging es mit der Ethiopien Airline weiter. Wir hatten einen angenehmen Nachtflug und landeten um 07.45 (Ethiopischer Zeit) in Addis Abeba.

Saturday surprise

Als wir unser Gepäck hatten, machten wir uns auf die Suche nach Selam unsere Chauffeurin. „Hmmm“ war gar nicht so einfach, da wir sie ja nur durch ein Foto kannten. Und iergendwie standen wir nun da, wie bestellt und nicht abgeholt. Doch wir hatten ja Gottlob noch die Natelnummer von Ihr und so konnten wir sie anrufen. Kurze Zeit später stand sie dann auch schon vor uns. Nun ging es los ins Gästehaus welches nur 10 Minuten vom Flughafen entfernt war. Dort angekommen bezogen wir unser kleines, bescheidenes Zimmer. Danach hatten wir noch Zeit um uns frisch zu machen. Duschen und ab ging es zum Frühstück. Am Tisch sassen bereits 2 Ehepaare welche am Freitag angekommen waren. Wir stellten uns gegenseitig vor und Frühstückten dann zusammen. Als wir fertig gegessen hatten, ging es bereits los in’s Kinderheim Kids Care. Für uns ging das ganze etwas schnell. Kaum angekommen und schon dürfen wir in ein paar Minuten unseren Sonnenschein in den Armen halten? Irgendwie wussten wir gar nicht was mit uns passiert. Im Kids Care angekommen hiess es dann, dass wir unsere Tochter selber ausfindig machen sollten. Wir Schritten durch’s erste Zimmer, durch’s zweite, von Samira weit und breit keine Spur! Erkennen wir sie wirklich? Kaum standen wir im dritten Zimmer sagte Priska, “das ist unser Töchterchen Samira!“ Und auch René erkannte sie sofort. Sie schaute genau so mit ihren schönen, grossen Augen wie auf dem Foto welches wir als erstes bekommen hatten. Da lag sie nun in unseren Armen, wir konnten es kaum fassen. Samira-Selihom ist für uns jetzt Wirklichkeit und das lange Warten hatte ein Ende! Alle up and down’s waren vergessen, alle „Behörden Gänge“ in weiter Ferne gerückt, sie war da und schaute uns mit grossen Augen an! Kein Weinen, kein gejammere, wie der erste Sonnenstrahl an einem warmen Sommermorgen, so schaute sie uns an! Nur wenige Minuten später fuhren wir mit Samira ins zweite Kids Care, wo Fam. Vogel und Fam. Gerber ebenfalls ihr „Sonnenschein“ abholen durften! Voller Emotionen und Glück ging es dann wieder zurück ins Gästehaus. Jetzt sind wir Eltern und so zusagen auf uns alleine gestellt. Hätten wir Hilfe benötigt, wäre natürlich das Team vom Gästehaus immer für uns da gewesen! Wir zogen uns dann erstmal in unser Zimmer zurück um mit Samira alleine zu sein, und schon bald fingen die Elternpflichten an. Windeln wechseln, Schoppen machen, Brei geben, Baden usw.

Sunday Relax

Die erste Nacht mit Samira verlief relativ gut. Da sie im Kinderheim die ganze Zeit das Fläschchen bei sich hatte, mussten wir auch immer schauen, dass dieses im Bettchen für sie griffbereit war. So konnten wir sie besänftigen und sie begann nicht zu Weinen. Die folge war oft Windeln wechseln, da diese immer schnell durch und durch nass waren. An diesem Sonntag hatten wir nichts geplant. Es war herrlich schönes und angenehm warmes Wetter, so dass wir uns etwas mit Samira und all den anderen an die Sonne setzen konnten. Das Essen war immer sehr fein und uns fehlte es an nicht’s!

Monday paper ... paper ...

Heute war der „Ausflug“ auf die Schweizer Botschaft, bei welcher wir das Ausreisevisum für Samira einholen mussten. Den Geburtsschein, Gerichtsbeschluss, den Adoptionsvertrag des Aethiopischen Gerichtes und den Polizeirapport für die spätere Adoption in der Schweiz bekamen wir von Aster im Gästehaus. Wir mussten erst einmal Formulare ausfüllen und am Schalter wurden unsere Unterlagen gesucht. Zuerst war die definitive Pflegeplatzbewilligung nicht auffindbar obwohl diese vom Amt für Migration vom Kanton Zug direkt gefaxt wurde. Nach längerem suchen konnte dieses Dokument aber dann gefunden werden und wir bekamen den Stempel im Pass mit dem Ausreisevisum für Samira. Da es etwas später wurde als geplant, entschied Salem am Nachmittag nicht zur Deutschen Botschaft zu gehen. Wir verschoben das auf den nächsten Tag, da wir dafür sowieso die Kinder mitnehmen mussten und das wäre zu viel Stress gewesen für die Kleinen. Da wir über Frankfurt flogen benötigten wir eben noch ein Visum von der Deutschen Botschaft.

Tuesday German time

Um ca. 9.00 kam Salem und holte uns ab. Mit allen unseren Unterlagen und Samira fuhren wir dann los zur Deutschen Botschaft. Dort angekommen, warteten bereits ein paar Einheimische vor dem grossen Tor. Da immer nur eine Person reingelassen wurde, wartete man auch etwas länger. Wir gingen als letztes Schweizer Ehepaar rein und nach der Sicherheitskontrolle waren es ein paar Meter bis zum Gebäude, in dem sich der Schalter befand. Dort angekommen mussten wir wieder ein mehrseitiges Formular ausfüllen. In der Zwischenzeit war schon fast eine Stunde vergangen und Samira bekam Hunger. Nach dem Schoppen und als wir an die Reihe kamen, hatte Samira die Windeln voll. Priska machte da jedoch nicht lange. Wickelunterlage auf den Boden und unter den Blicken von den Einheimischen wurde die stinkende Windel ratz-fatz gewechselt. In der Zwischenzeit schlug sich René mit Claudias Hilfe am Schalter mit Englisch durch. Da wir das letzte Paar waren und es gegen die Mittagspause ging, lief bei uns dann auch alles etwas schneller. Offenbar hatte die Beamtin schon den Duft vom Mittagessen in der Nase, oder waren es die vollen Windeln von Samira die etwas Eile hervor ruften? Jedenfalls ging es „schnell“ und danach auch gleich wieder zurück ins Gästehaus.

Wednesday school days

Heute durften wir die Schule Besuchen, welche mit Spendengeldern die Pro Kind bekommt unterstützt wird. Auf der Fahrt dorthin hielten wir an einem Laden an um Früchte einzukaufen. Mit 10 kg Bananen, 5 kg Orangen und 5 kg Mango machten wir uns auf den Weg. Das ganze kostete nicht einmal CHF 20.--, daran kann man sehen, mit wie „wenig Geld“ man Helfen kann! Bei der Schule wurden wir freundlich vom Schuldirektor empfangen und in die drei Schulklassen geführt. Uns wurden Lieder vorgesungen und wir verteilten die mitgebrachten Früchte. Für jedes gab es eine halbe Banane und ein Schnitz Orange, die strahlenden und leuchtenden Augen vergisst du nie! Kein vordrängen oder Gierigkeit, Anständigkeit trotz Armut, davon könnten noch viele Leute Lernen! Claudia Vogel spielte auf der Flöte und wir sangen und tanzten mit den Kindern. Anschliessend wurden wir noch zum Tee eingeladen bevor es zurück ins Gästehaus ging. Am Nachmittag mussten wir noch das Visum, welches wir am Dienstag bei der Deutschen Botschaft beantragt hatten, abholen. Dazu musste nur eine Person ins Gebäude und so ging es auch sehr schnell bis alle wieder zurück waren. Priska wartete in dieser Zeit mit den anderen draussen. Das war ihr auch recht, da sie leider eine Grippe erwischte hatte.

Addition to the high "Mount Entoto"

Zum Glück war Heute das letzte mal, dass wir auf eine Behörde mussten um die letzten Stempel abzuholen. Anschliessend gingen wir alle noch auf den „Mount Entoto“ um einen Blick über Addis Abeba zu erhalten. All zu viel sah man dann auch nicht. Aber alleine schon die bessere Luft da oben war es wert. Die Abgase in der Stadt kann man nicht beschreiben, dass muss man erlebt haben! Am Abend war das „Traditionelle Äthiopische Essen“, an welchem wir leider nicht teilnehmen konnten. Da die Erkältung nun auch René erreichte und Priska es doch recht schlecht ging. Einzig Samira, wo wir alle befürchteten, dass es ihr schlecht gehen könnte, ging es am besten! Das Essen soll aber, nach Erzählungen der anderen, sehr fein geschmeckt haben und ein lustuger Abend gewsen sein.

One more day

Noch ein Tag bis zur Heimreise. Für Fam. Gerber und Fam. Vogel ging es schon Heute Abend retour, da sie auch schon am Abend vom 28.11 anreisten, als wir uns erst auf den Weg machten. Wir genossen die Zeit mit Samira und setzten uns am Abend gemeinsam wie immer sozusagen zum „Letzten Abendmahl“ mit all den anderen. Anschliessend nahmen wir Abschied voneinander! Wir hatten eine tolle Zeit mit den beiden Familien und halfen uns gegenseitig wo wir konnten. Hoffentlich gibt es ein Wiedersehen.

Finally Home

Ehrlich gesagt, waren wir froh, dass wir nach Hause konnten. Irgendwie herrschte im Gästehaus aufräum Stimmung. Da wir noch die einzigen waren und die nächsten Gäste erst am 20.12.2008 wieder kommen. Überall wurde geputzt und trotzdem wurde noch einmal fein nur für uns gekocht. Ein letztes, feines Nachtessen, eine herzliche Umarmung von Mesulu und Co. und um halb acht Uhr ging es los Richtung Flughafen. Aster, Selam und und… begleiteten und verabschiedeten uns. Danke, Danke und nochmals Danke können wir hier nur sagen. Bis wir dann im Flugzeug waren mussten wir fünfmal den Pass zeigen, sogar als René zwei Fläschchen Mineralwasser kaufte, musste er den Pass zeigen. Samira kümmerte all dies wenig und auch auf dem Heimflug war sie der Sonnenschein, der sie schon am ersten Tag war. Nach „zwölf“ Stunden Reise konnte sie immer noch Lachen. In Zürich angekommen wurden wir Herzlich vom „Gotti“ und Familie empfangen! Schön Zuhause zu sein!